Der Beruf als Apotheker bringt viele Vorteile mit sich wie die Chance auf Selbstständigkeit, eine gewisse Sicherheit in Krisensituationen und ein gutes Gehalt. Klar also, dass Apotheker der Traumberuf vieler junger Menschen ist. Um Apotheker zu werden, muss ein vierjähriges Pharmaziestudium abgeschlossen werden, zu dem Sie in diesem Artikel: Berufseinstieg in die Apothekenbranche - Wie wird man Apotheker? (apo-stb.de) noch mehr erfahren können. Berufsbegleitend können sich fertig ausgebildete Apotheker auf einen Fachbereich spezialisieren. Eine solche Ausbildung zum Fachapotheker vergrößert nicht nur die Karrierechancen, sondern kann auch neue Gehaltsmöglichkeiten bieten. In welchen Bereichen man sich als Apotheker ausbilden lassen kann und welche Tätigkeiten sich in diesen Bereichen ergeben, erfahren Sie in diesem Artikel. Zudem können Sie hier nachlesen, wie Sie sich als Fachapotheker weitergehend spezialisieren können.

Spezialisierung zum Fachapotheker

Wie Ärzte können sich auch Apotheker auf Fachgebiete spezialisieren. In der Regel erfolgt diese Ausbildung durch eine berufsbegleitende Zusatzausbildung in einem pharmazeutischen Gebiet. Hat man diese erfolgreich abgeschlossen, darf man die Zusatzbezeichnung als Fachapotheker führen. Es gibt zum Beispiel den „Fachapotheker für Allgemeinpharmazie“. Für diese Weiterbildungen können Teilnehmern bis zu etwa 2.000 Euro für Seminarstunden und Prüfungsgebühren berechnet werden. 

In den folgenden Spezialisierungsgebieten können sich Apotheker weiterbilden lassen: 

  • Allgemeinpharmazie
  • Klinische Pharmazie
  • Arzneimittelinformation
  • Pharmazeutische Analytik
  • Pharmazeutische Technologie
  • Toxikologie und Ökologie
  • Theoretische und praktische Ausbildung
  • Öffentliches Gesundheitswesen
  • Klinische Chemie

 

Allgemeinpharmazie 

In der Allgemeinpharmazie-Weiterbildung lernen die Apotheker zusätzliche Kenntnisse rund um die Kommunikation. Zudem umfasst die Betriebs- und Mitarbeiterführung einen Teil des Spezialisierungsgebietes. So werden Apotheker auf ihre Leistungsfunktion vorbereitet, denn während des Studiums stehen vor allem die Pharmazeutika im Mittelpunkt. In der Apotheke sind es jedoch auch die Patienten, die eine große Rolle im Arbeitsalltag spielen. Durch die Allgemeinpharmazie-Weiterbildung können demnach kommunikative und soziale Fähigkeiten erlangt werden, die in öffentlichen Apotheken angewandt werden sollen. Wenn Sie als angehender Apotheker oder Fachapotheker für Allgemeinpharmazie mit dem Gedanken spielen, eine eigene Apotheke zu übernehmen oder zu kaufen, lesen Sie gerne hier weiter: Beratung zur Gründung einer Apotheke (apo-stb.de)

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Klinische Pharmazie 

In diesem Fachbereich spezialisiert man sich hauptsächlich auf den Dienst als Krankenhausapotheker. Bei dieser Tätigkeit entwickelt, prüft und verteilt der auszubildende Apotheker Medikamente und stellt auch spezielle Arzneimittel her. Zusätzlich lernt man, Patienten sowie das Pflegepersonal zu beraten. In der klinischen Pharmazie steht man eng mit Ärzten in Kontakt und übernimmt nach der Fortbildung die Verantwortung dafür, dass Medikamente im Krankenhaus eine präzise, wirksame und sichere Anwendung finden. 

Pharmazeutische Analytik und pharmazeutische Technologie

In der Fortbildung zur pharmazeutischen Analytik wird den Apothekern Wissen über den Einsatz von geeigneten Analysemethoden und Auswertungsverfahren für die Probenverwertung von Wirkstoffen angeeignet. Wichtig hierfür sind chemische, physikalische, biochemische und mikrobiologische Prozeduren. Bei der Qualitätssicherung von Medikamenten, die eine der Hauptaufgaben von Apothekern darstellt, ist die Probeentnahme ein essenzieller Schritt. Aus diesem Grund werden in der pharmazeutischen Analytik neben den Wirkstoffen auch die Ausgangsstoffe und die bereits fertigen Arzneimittel untersucht. Anschließend kann der Apotheker den Wirkstoff freigeben oder ihn melden. Vor allem in den Bereichen der Wissenschaft und in der pharmazeutischen Industrie kann diese Spezialisierung von großem Vorteil sein. 

Ohne die pharmazeutische Technologie, deren Grundlage, so wie in der Analytik auch Dokumentation von Nebenwirkungen, Wirkungen etc. Beide Fachbereiche beinhalten zunächst den Entwicklungsprozess von Arzneistoffen zum fertigen Arzneimittel. Die Technologie entscheidet dabei, welche Herstellungstechnik und Verpackungsart gewählt wird. Auch beaufsichtigen die zuständigen Fachapotheker den Verarbeitungsprozess und stellen durch Proben den Qualitätsstandard sicher.  Ohne die pharmazeutische Technologie wäre die Massenproduktion von Medikamenten demnach nicht denkbar. 

Arzneimittelinformation 

Apotheker, die sich für eine Spezialisierung im Bereich Arzneimittelinformation entscheiden, sind zuständig für die Sammlung, Aufbereitung, Bewertung und Weitergabe von pharmazeutischen Daten. Diese erhält man aus klinischen Studien, nach Arzneimittelzwischenfällen oder aus elektronischen Datenbanken. Mithilfe elektronischer Datenverarbeitung oder statistischer Methoden können die Apotheker die gesammelten Informationen dann auswerten. Während der weiterführenden Ausbildung werden für diese Tätigkeit die pharmakologischen und rechtlichen Kenntnisse des Pharmaziestudiums weiter vertieft. 

Toxikologie und Ökologie 

Als Fachapotheker für Toxikologie und Ökologie widmet man sich der Wissenschaft. Es werden Chemikalien auf ihr Umweltgefährdungspotenzial überprüft, ihre Anreicherung im Organismus nachgewiesen oder Maßnahmen zur Dekontamination erarbeitet. Zudem müssen Gutachten verfasst werden. Mit der Spezialisierung im Bereich Toxikologie und Ökologie kann zum Beispiel ein klinisch-chemisches Laboratorium geleitet werden. 

Theoretische und praktische Ausbildung 

Diese Fachspezialisierung hat zum Ziel, erfahrene Apotheker dazu zu befähigen, an Berufsfachschulen und pharmazeutischen Hochschulinstituten zu unterrichten. So kann das Fachwissen an die nächste Generation des pharmazeutischen, medizinischen oder pflegerischen Personals weitergegeben werden. Besonders lohnt sich die Spezialisierung in diesem Fachbereich, wenn man als leitende Kraft einer Apotheke schon andere Mitarbeiter eingearbeitet und gelehrt hat und einem diese Erfahrung als Apotheker sehr wertvoll war. 

Öffentliches Gesundheitswesen

In diesem Fachbereich geht es um Überwachungsaufgaben. Fachapotheker mit dieser Spezialisierung überwachen zum Beispiel Gesundheitsämter und Apothekerkammern. 

Voraussetzungen für die Spezialisierung zum Fachapotheker

Um Fachapotheker werden zu können, wird zunächst einmal ein abgeschlossenes Pharmaziestudium plus Approbation benötigt. Ohne ein abgeschlossenes Studium kann nicht an den Weiterbildungen teilgenommen werden. Wie lange die Spezialisierung dauert, hängt vom jeweiligen Schwerpunkt ab und von der zuständigen Apothekerkammer. Üblich ist es aber, dass die Ausbildung zwischen drei und fünf Jahre dauert. Außerdem sind in einigen Fachbereichen auch Vorkenntnisse nötig. Apotheker, die sich zum Fachapotheker mit Spezialisierung der theoretischen und praktischen Ausbildung weiterbilden wollen, sollten bereits nebenberuflich unterrichten. Neben den Formalien sollten zudem die fachlichen Voraussetzungen stimmen. Es wird empfohlen, die Fachapotheker Ausbildung nach den eigenen Interessen und der Zukunftsplanung zu wählen. 

Weiterbildungsmöglichkeiten für Fachapotheker

Selbst nach der Weiterbildung zum Fachapotheker sind noch nicht alle Fortbildungsmöglichkeiten des Apothekerberufs ausgeschöpft. Es gibt noch zahlreiche Weiterbildungen und Spezialisierungen für Fachapotheker. Dadurch können diese eine Zusatzbezeichnung erwerben. Diese Weiterbildungen sind deutlich kürzer als die Ausbildung zum Fachapotheker. In folgenden Bereichen haben Fachapotheker die Möglichkeit, sich weiter zu spezialisieren: 

  • Ernährungsberatung 
  • Prävention und Gesundheitsförderung
  • Naturheilverfahren und Homöopathie
  • Onkologische Pharmazie
  • Geriatrische Pharmazie
  • Infektiologie

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