Insgesamt gibt es in Deutschland etwa 20.000 Apotheken. Von den 63.000 berufstätigen Apothekern arbeiten in den öffentlichen Apotheken etwa 50.000. Neben Apotheken werden Apotheker auch noch in Krankenhäusern, der Pharmaindustrie und vielen weiteren Arbeitsorten gebraucht. Der Beruf eines Apothekers hat außerdem viele Vorteile: Man hilft Menschen, übernimmt Verantwortung, hat gute Berufsperspektiven und einen krisensicheren Job und verdient zusätzlich noch überdurchschnittliches Gehalt. Auch gibt es die Möglichkeit, sich nach abgeschlossenem Studium selbstständig zu machen und eine eigene Apotheke zu gründen. Zur Gründung der eigenen Apotheke finden Sie mehr Informationen unter Beratung zur Gründung einer Apotheke (apo-stb.de). Wir von Steuerberater für Apotheken begleiten Sie als neu ausgebildeten Apotheker beim Kauf oder bei der Übernahme einer Apotheke. 

Doch wie wird man eigentlich Apotheker? Welche Ausbildung muss man absolvieren, um den Beruf ausüben zu dürfen? Und welche Aufgaben übernimmt ein Apotheker genau? Das soll dieser Artikel klären.

Was sind die Aufgaben eines Apothekers?

Die Hauptaufgabe eines Apothekers ist zunächst einmal die Kundenbetreuung und pharmazeutische Beratung. Als Apotheker ist man für die ordnungsgemäße Versorgung der Bevölkerung mit Medikamenten zuständig und verkauft Medikamente, Arznei- und Heilmittel. Neben verschreibungspflichtigen Medikamenten (Rx) verkaufen Apotheker auch rezeptfreie Medikamente (OTC). Kunden der Apotheke werden von den Apothekern über die Risiken und Nebenwirkungen der Arzneimittel aufgeklärt, sowie über die richtige Anwendung und Aufbewahrung. Auch werden medizinische Beratungen von Apothekern durchgeführt. Klagt ein Kunde beispielsweise über bestimmte Symptome, werden vom Apotheker passende Medikamente empfohlen oder der Kunde wird an einen Arzt weitergeleitet. Neben der Beratung gehört auch das Durchführen von Messungen bei Kunden zu den alltäglichen Aufgaben von Apothekern. Gemessen werden beispielsweise Blutdruck-, Cholesterin- und Blutzuckerwerte oder das Gewicht. Was machen Apotheker nun genau in ihrem Beruf? Hier noch einmal genauer: 

Arzneimittel herstellen 

Salben mit individuellen Wirkstoffen oder Medizin für Kinder mit geringen Dosierungen sind Beispiele für Arzneimittel, die die Industrie selbst nicht anbieten kann. Solche speziellen Medikamente stellen Apotheker in einem abgetrennten Bereich in der Apotheke selbst her. Dort können auch Zäpfchen oder Kapseln für einen speziellen Gebrauch angefertigt werden. Apotheker werden bei dieser Aufgabe normalerweise von pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) unterstützt. 

Medikamente kontrollieren 

Täglich werden von Apothekern im Labor mindestens ein industriell hergestelltes Medikament überprüft sowie zusätzlich die Rohstoffe für die Herstellung eigener Arzneimittel. Auch werden die Verpackungen und die Beipackzettel kontrolliert. Diese Aufgaben dienen der Qualitätssicherung und sorgen dafür, dass den Kunden sichere und den Qualitätskriterien entsprechende Arzneimittel verkauft werden. Dieser Bereich der Pharmazie wird Pharmakovigilanz genannt und beschreibt die Überwachung der Sicherheit eines Fertigarzneimittels. Hat ein Apotheker den Verdacht auf einen Qualitätsmangel, so sollte er unmittelbar die zuständige Behörde und die Arzneikommission der Deutschen Apotheker (AMK) informieren. Bestätigt sich die Vermutung, ist es möglich, das Medikament innerhalb von wenigen Stunden aus allen deutschen Apotheken zurückzurufen. Die Aufgabe des Apothekers zum Verfahren der Qualitätsprüfung wird vom Deutschen Arzneimittel Codex (DAC) vorgeschrieben. 

Für den Notdienst bereitstehen

Die Bevölkerung muss auch an Wochenenden und Feiertagen durchgehend die Möglichkeit haben, mit Medikamenten versorgt zu werden. Aus diesem Grund stehen unterschiedliche Apotheken in sogenannten Notdiensten zur Verfügung. Nur ein ausgebildeter Apotheker darf diese Aufgabe wahrnehmen, denn ein wichtiger Bestandteil des Notdienstes ist die professionelle Beratung durch den Apotheker. Im Notdienst sollte auf die Symptome des Kunden eingegangen werden und eine mögliche Behandlung mit Medikamenten vorgeschlagen werden. Ab und zu müssen Apotheker den Kunden auch raten, lieber ins Krankenhaus zu gehen. Die Arbeit im Notdienst ist oftmals sehr tagesabhängig. An manchen Arbeitstagen kann es ruhig sein, während man an anderen Tagen viel Arbeit hat. Im Durchschnitt helfen Apotheker im Notdienst pro Einsatz 100 bis 150 Leuten. 

Wie wird man Apotheker? – Ausbildung

Um Apotheker zu werden, muss man ein Pharmaziestudium absolvieren. Das ist der einzige Weg, um den Beruf des Apothekers ausführen zu können. Während des Studiums werden die Kenntnisse und Fähigkeiten erlangt, die zu wissenschaftlicher Arbeit, kritischer Einordnung und Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse bei der verantwortungsvollen Ausübung des Apothekerberufs befähigen. Das Studium dauert 8 Semester, also 4 Jahre. Daran anschließend gibt es ein praktisches Jahr. 

Um das Pharmaziestudium zu beginnen, braucht man ein Abitur beziehungsweise ein Fachabitur. Die Konkurrenz um die Studienplatzvergabe ist meist relativ hoch und die Universitäten haben unterschiedliche Numerus Clausus. Im Allgemeinen unterteilt sich das Pharmaziestudium in ein Grundstudium, ein Hauptstudium und ein Praktisches Jahr (PJ). Am Ende jeder dieser Phasen muss ein Staatsexamen absolviert werden. Im Ersten Abschnitt der Pharmazeutischen Prüfung wird schriftlich, im Zweiten und Dritten Abschnitt der Pharmazeutischen Prüfung mündlich geprüft. Sind diese Prüfungsteile alle bestanden, kann die Approbation beantragt werden. Sie stellt die Voraussetzung für die eigenständige Ausübung des Apothekerberufs dar. Der Antrag auf Erteilung der Approbation als Apotheker/in ist an die zuständige Behörde des Landes zu richten, in dem der dritte Prüfungsabschnitt bestanden wurde.

Die Inhalte des Studiums 

Die Inhalte der Ausbildung zum Apotheker orientieren sich stark an den Fächern Chemie, pharmazeutische Biologie, Arzneiformenlehre, Physik sowie Humanbiologie. Zusätzlich kommen im späteren Verlauf des Studiums Toxikologie, Pharmakologie und weitere vertiefende Themenbereiche dazu. Diese können sich zum Beispiel auf das Recht für Apotheker fokussieren. 

Der Aufbau des Studiums 

Das Grundstudium besteht aus der Vermittlung der naturwissenschaftlichen Kenntnisse und Fähigkeiten. Diese sind die Voraussetzung für die spezifisch pharmazeutischen Lehrinhalte des Hauptstudiums. Im Hauptstudium werden dann die im Grundstudium erworbenen theoretischen und methodischen Kenntnisse sowie praktische Fähigkeiten weiter vertieft. Vor allem werden Studenten dazu befähigt, Arzneimittel herzustellen, zu prüfen und zu beurteilen. Von Beginn des Studiums an sind praktische Phasen ein wichtiger Bestandteil der Apothekerausbildung. Die im Studium erworbenen Kenntnisse sollen während der praktischen Phase vertieft und angewendet werden. Das Grundstudium umfasst ein achtwöchiges Berufspraktikum (Famulatur). Im PJ müssen die Studierenden dann nach dem Hauptstudium ein volles Jahr als Apotheker arbeiten. 

Die Famulatur muss während der lehrveranstaltungsfreien Zeiten des Studiums unter der Leitung eines Apothekers ganztägig abgeleistet werden. Dabei muss die Hälfte der Zeit der praktischen Phasen in einer öffentlichen Apotheke durchgeführt werden. Danach kann die restliche Zeit auch in einer Krankenhaus- oder Bundeswehrapotheke, in der pharmazeutischen Industrie oder in einer Arzneimitteluntersuchungsstelle bzw. einer vergleichbaren Einrichtung (z.B. bei der Bundeswehr) gearbeitet werden. 

Weiterbildungsmöglichkeiten nach dem Studium

Nach dem Studium können auf die Apothekerausbildung anknüpfend noch weitere Fortbildungen absolviert werden. Es gibt zum einen Anpassungsfortbildungen. Diese vermitteln aktuelles Wissen für die Bereiche der Gesundheitsberatung, Chemie und Pharmazie. Zum anderen gibt es Aufstiegsfortbildungen wie zum Beispiel die Weiterbildung zum Fachapotheker. Das vergrößert auch die Gehalts- und Karrierechancen.

Nach dem Studium kann auch eine Promotion oder ein weiteres Studium angeschlossen werden. Aber auch ohne Studium ist es möglich, in einer Apotheke zu arbeiten. Dann jedoch nicht als Apotheker, sondern als pharmazeutisch-technisch Angestellter (PTA) oder als pharmazeutisch-kaufmännisch Angestellter (PKA). Diese Ausbildungen können auch mit einem mittleren Bildungsabschluss absolviert werden. 

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