Als Apotheker ist die Zusammenarbeit mit einem Steuerberater von entscheidender Bedeutung, um steuerliche Angelegenheiten und Buchführung professionell zu handhaben. Doch was tun, wenn die Beziehung zum aktuellen Steuerberater nicht mehr passt und Sie einen Wechsel in Betracht ziehen? In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie einen Steuerberaterwechsel erfolgreich durchführen können.

Der richtige Zeitpunkt für einen Steuerberaterwechsel

Unzufriedenheit mit Ihrem aktuellen Steuerberater kann aus verschiedenen Gründen entstehen, sei es aufgrund von unzureichender Beratung, mangelnder Kommunikation, undurchsichtiger Honorargestaltung oder fehlender Branchenerfahrung. Bevor Sie jedoch vorschnell die Kündigung aussprechen, sollten Sie versuchen, das Gespräch mit Ihrem Steuerberater zu suchen. In vielen Fällen können Missverständnisse und Probleme durch eine offene und professionelle Kommunikation behoben werden.Ganz allgemein kann man festhalten, dass ein Wechsel des Beraters zu jedem Zeitpunkt möglich ist. Im Speziellen bieten sich aber spezielle Anlässe wie zum Beispiel der Jahreswechsel besonders gut für einen Neubeginn an.

Unterjähriger Steuerberaterwechsel

Wenn Sie Ihren Steuerberater unterjährig wechseln möchten, sollten Sie sicherstellen, dass Ihre Buchhaltungsdaten für die neue Kanzlei verwertbar sind. Falls Ihre bisherige Kanzlei bereits mit den Arbeiten für den Jahresabschluss begonnen hat, müssen die Kosten für diese bereits angefangenen Arbeiten berücksichtigt werden. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, den Jahresabschluss noch von der alten Kanzlei erstellen zu lassen.

Kündigungsfristen im Steuerberatungsvertrag

Ein wichtiger Aspekt beim Steuerberaterwechsel sind die vertraglichen Kündigungsfristen. In einigen Fällen können Kündigungsfristen im Vertrag vereinbart worden sein, die beachtet werden müssen. Bei Unzumutbarkeit oder grober Pflichtverletzung kann jedoch auch eine fristlose Kündigung in Betracht gezogen werden. Im Zweifelsfall sollten Sie einen Rechtsanwalt hinzuziehen, um die rechtlichen Aspekte zu klären.

Unzufriedenheit - direkte Kommunikation bei Problemen

Unabhängig davon, ob Sie den Steuerberater kündigen möchten oder nicht, sollten Sie zwei Schritte beherzigen, wenn Probleme auftreten:

1.Direkte, professionelle und freundliche Kommunikation: Stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Bedenken klar und respektvoll ansprechen.

2.Kontakt zur verantwortlichen Person suchen: Wenn ein Problem auftritt, suchen Sie umgehend den Kontakt zur verantwortlichen Person und weisen Sie auf den Sachverhalt hin.

Wenn diese Maßnahmen keine Besserung bringen und die Situation untragbar bleibt, ist die Kündigung oder Mandatsniederlegung oft unausweichlich.

Welche Kosten entstehen beim Steuerberaterwechsel

  • Ein Steuerberaterwechsel ist mit Aufwand und Kosten verbunden. Diese können unter anderem umfassen:
  • Bereitstellen der Übertragungsdaten der alten Kanzlei
  • Kosten für die Weiterverarbeitung der Daten durch den Softwareanbieter
  • Einspielen des Datenbestands in die neue Kanzlei
  • Kosten für die Einrichtung der Buchhaltung bei Ihrem neuen Steuerberater
  • Kosten für die Überprüfung der übermittelten Daten auf Fehler

Es ist ratsam, sich vorab über diese Kosten zu informieren und sicherzustellen, dass alle offenen Fragen geklärt sind. Gerne gebe wir Ihnen zu ihrem konkreten Fall die entsprechenden Informationen.

Auswahl des geeigneten Steuerberaters

Bei der Auswahl eines neuen Steuerberaters sollten Sie darauf achten, dass dieser auf Ihre Branche spezialisiert ist. Die Kanzlei sollte über folgende Qualifikationen verfügen:

  • Steuerliches Fachwissen in Bezug auf Ihre Branche
  • Kurze Kommunikationswege
  • Digitale Möglichkeiten der Zusammenarbeit
  • Feste Ansprechpartner
  • Transparente Honorargestaltung
  • Offenes Ohr für Fragen und Anliegen

Ablauf des Steuerberaterwechsels

Nachdem Sie sich dazu entschieden haben, Ihren Steuerberater zu kündigen, ist es wichtig zu verstehen, wie lange der Wechsel zu einem neuen Steuerberater dauern kann und wie Sie einen reibungslosen Übergang schaffen können. Anbei die zentralen Punkte:

Kontaktaufnahme mit der neuen Kanzlei

Im ersten Schritt geht es darum, einen neuen Steuerberater zu finden, der zu Ihren Bedürfnissen passt. Dieser Schritt erfordert Zeit und sorgfältige Recherche, da Sie sicherstellen müssen, dass die neue Kanzlei über die erforderlichen Qualifikationen und Erfahrungen verfügt. Sollten Sie vom neunen Anbieter überzeigt sein, so ist es von größter Wichtigkeit eine Abstimmung zur möglichen Übernahme zu führen und speziell die Anforderungen und Termine für den Beginn zu definieren.

Information der alten Kanzlei – Kündigung und Datenübermittlung

Nachdem Sie einen neuen Steuerberater gefunden haben, sollten Sie der alten Kanzlei ihren Wechselwunsch offenbaren und diese bitten die relevanten Buchhaltungsdaten an den Softwareanbieter übermitteln. Dieser Schritt ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Ihre finanziellen Daten korrekt übertragen werden. Die Dauer dieses Prozesses hängt von der Effizienz Ihrer ehemaligen Kanzlei ab und kann von ein paar Tagen bis zu 2 - 3 Wochen dauern.

Weiterverarbeitung der Daten seitens des Softwareanbieters

Der Softwareanbieter muss die übermittelten Daten verarbeiten und sicherstellen, dass sie in das System der neuen Kanzlei integriert werden können. Dieser Schritt kann ebenfalls einige Tage in Anspruch nehmen, abhängig von der Komplexität Ihrer Buchführungsdaten und der Effizienz des Softwareanbieters.

Einrichtung der Buchhaltung und Schnittstellen des neuen Steuerbüros

Sobald die Daten in der neuen Kanzlei eingegangen sind, muss Ihr neuer Steuerberater die Buchhaltung und eventuelle Schnittstellen einrichten. Dieser Prozess erfordert eine gewisse Zeit, um sicherzustellen, dass alles ordnungsgemäß funktioniert. Die Dauer hängt von der Größe und Komplexität Ihres Unternehmens ab.

Überprüfung der Datenbestände durch die neue Kanzlei

Nach dem Steuerberaterwechsel müssen die erstellten Daten der alten Kanzlei von der neuen Kanzlei auf buchhalterische Fehler überprüft werden. Dies dient dazu, sicherzustellen, dass Steuern korrekt abgeführt werden und keine Nachteile für Sie oder den Staat entstehen. Es besteht auch ein Haftungsrisiko für die neue Kanzlei, sollten die Daten ungeprüft übernommen werden. Daher sollten Sie immer auf eine korrekte Übernahme und die damit verbundene Überprüfung bestehen.

Offene Forderungen der ehemaligen Kanzlei

Es ist wichtig sicherzustellen, dass alle offenen Forderungen bei Ihrer ehemaligen Kanzlei beglichen sind, bevor der Wechsel vollzogen wird. Dies kann ebenfalls einige Zeit in Anspruch nehmen, da möglicherweise Verhandlungen und Abstimmungen erforderlich sind.Insgesamt sollten Sie bei der Planung eines Steuerberaterwechsels eine realistische Einrichtungs- und Übergangsphase von mehreren Wochen einplanen. Die Zusammenarbeit zwischen Ihrer ehemaligen Kanzlei, dem Softwareanbieter und Ihrer neuen Kanzlei ist entscheidend, um sicherzustellen, dass der Übergang so reibungslos wie möglich verläuft.

Welche Daten werden bei einem Steuerberaterwechsel von der alten Kanzlei benötigt?

Zur einwandfreien Durchführung der Steuerberatung, Finanz- & Lohnbuchhaltung sowie der Erstellung des Jahresabschlusses für Ihre Apotheke benötigen wird grundsätzlich die gesamte Buchhaltung - dies umfasst u.a.

  • die bis dato gesamt erstellte Buchhaltung in digitaler Form
  • das gesamte Belegwesen (Ein- Ausgangsrechnungen, Banken & Kontoauszüge etc.)
  • das Anlagevermögen- sämtliche Mitarbeiterdaten / Personallisten (sofern Mitarbeiter vorhanden)
  • sämtliche zur Lohn- und Gehaltsabrechnung erforderliche Daten aus dem Arbeitsvertrag
  • Kassenberichte- BWA (Betriebswirtschaftliche Auswertungen)- Summen,- & Saldenlisten
  • Elektronische Datenbestände- Meldungen (OSS, Umsatzsteuer etc.)
  • Sämtliche Bescheide der Finanzbehörden und Sozialversicherungen
  • Lohnauswertungen / Lohnmeldungen

Und so läuft ein Wechseln zu Steuerberater für Apotheken ab:

  1. kostenloses Kennenlerngespräch mit einem Steuerberater
  2. Angebotserstellung durch uns
  3. Angebotsannahme bzw. Vertragsabschluss
  4. Anforderung unsererseits der Daten des ehemaligen Steuerbüros
  5. Einspielen der Buchhaltungsdaten in unser System
  6. Kontrolle der Buchhaltungsdaten auf Fehler
  7. Aufnahme bzw. Fortführung & Bearbeiten laufender Sachverhalte

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Fazit

Ein Steuerberaterwechsel kann eine wichtige Entscheidung sein, um die Qualität Ihrer steuerlichen Beratung zu verbessern. Bevor Sie jedoch Ihren aktuellen Steuerberater kündigen, sollten Sie alle möglichen Schritte unternehmen, um Probleme zu lösen. Stellen Sie sicher, dass Sie alle relevanten Informationen für den Wechsel sorgfältig prüfen und mit Ihrem neuen Steuerberater alle notwendigen Schritte koordinieren. Mit der richtigen Vorbereitung und Kommunikation kann ein Steuerberaterwechsel reibungslos ablaufen und Ihnen die gewünschte Unterstützung bieten.

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