Die Corona-Pandemie hat in den vergangenen Monaten große Auswirkungen auf die wirtschaftliche Situation weltweit gezeigt. Während manche Branchen durch die grundlegend veränderten Umstände einen regelrechten Boom erlebten, wurden andere Branchen teilweise stark eingeschränkt und mussten in manchen Fällen sogar ihre Geschäftsmodelle an die Gegebenheiten anpassen, um überhaupt weiterhin bestehen zu können. Auch die Apotheken – nicht nur in Deutschland – sahen sich während der Pandemie großen Veränderungen und Herausforderungen gegenübergestellt, welche ihr alltägliches Geschäft stark beeinflussten. Für die kommende Zeit sollten die Apotheken deshalb genau planen, wie und wo sie sich in der Branche positionieren wollen, damit sie auch in Zukunft weiterhin konkurrenzfähig bleiben.

Veränderungen während der Corona-Pandemie

Die Menschen haben während der Corona-Pandemie viele ihrer gewohnten Verhaltensweisen verändert, teilweise auch unfreiwillig verändern müssen. Ein besonderer Fokus lag hierbei auf den Hygieneregeln im Alltag, welche große Auswirkungen auf das allgemeine Gesundheitsniveau der Menschen hatten und dabei nicht nur die Gefahr einer Corona-Infektion, sondern auch die Übertragung von sonstigen Krankheiten und Erregern einschränkten. Die entstehenden Effekte blieben auch für die Apotheken nicht verborgen, mussten sie doch mit teilweise starken Umsatzeinbrüchen und stark verringerten Kundenfrequenzen zurechtkommen. Der OTC-Markt, also die nicht verschreibungspflichtigen Arzneimittel, welche im Rahmen der eigenständigen Therapie des Patienten in einer Apotheke verkauft werden, ist dabei besonders stark eingebrochen. Zu großen Teilen ist dies auf die insgesamt um 30-50% gesunkenen Verkaufszahlen von den klassischen Erkältungspräparaten zurückzuführen, welche unter normalen Umständen besonders in den Saison-Monaten für ungefähr die Hälfte des OTC-Arzneimittelabsatzes stehen.

Gleichzeitig war auf dem Rx-Markt, also bei den verschreibungspflichtigen Medikamenten, zwar ein leichter Abfall der verkauften Stückzahlen verbunden mit rückläufigen Rezeptzahlen erkennbar, gleichzeitig stieg der Umsatz jedoch auch leicht an – durch insgesamt zwar weniger, dafür allerdings teurere Rezepte. Und auch im Frühjahr 2021 waren bedingt durch massive Vorratskäufe und ein stark gestiegenes Kaufinteresse an den bekannten Hygienemasken wieder positivere Ergebnisse für die Apotheken zu verzeichnen – vorausgesetzt, diese hatten sich marktgerecht und vorausschauend positioniert.

Entwicklung der Absätze in Corona-Zeiten

Auch wenn die teilweise stark subventionierte Maskenkonjunktur in absehbarer Zukunft vermutlich nicht mehr in der bisherigen Form staatlich gefördert wird, so lässt sich doch ein konstant hoher Bedarf, bedingt durch die aller Voraussicht nach noch länger anhaltende Maskenpflicht in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens sowie ein generell gestiegenes Akzeptanzniveau dieser Maßnahme, prognostizieren. Für den Verkauf der Hygienemasken spielen Apotheken nach wie vor eine wichtige Rolle, auch wenn der Markt viele Handelskanäle impliziert und die Preise für das Produkt als solches besonders sensibel behandelt werden müssen. Gleichzeitig sind auch die Schnelltests trotz mittlerweile hoher Impfquote auch weiterhin ein wichtiges Instrument in der Bekämpfung der Pandemie und können analog zu den Masken voraussichtlich auch weiterhin in gewissen Stückzahlen verkauft werden. Diese Zahlen lassen sich dabei sowohl für die Hygienemasken als auch für die Schnelltests aus der zu versorgenden Bevölkerungszahl sowie dem jeweiligen Bedarf der zu versorgenden Personen vorsichtig ableiten.

Massenmarkt und Rentabilität

Den Verkauf von Masken und Schnelltests sollten Apotheken allerdings nicht nur als solchen nutzen, sondern vielmehr die möglichen Anschlussverkäufe von weiteren Rezepten und Produkten fokussieren. Gerade durch die mittlerweile vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten für Masken und Schnelltests – hier ist nicht nur der Einkauf beim Großhandel und den üblichen Apothekenbedarfshändlern, sondern auch die Bildung von Einkaufsgemeinschaften als Bezugsmittel zu berücksichtigen – ist dieses Segment eher als Mittel zum Zweck zu betrachten, welches Kunden beim Gang in die Apotheke mit der richtigen Strategie auch zu weiteren Präventions- und Bedarfskäufen animieren kann. Wichtig zu beachten ist hierbei die stetige Veränderung der Marktsituation, weshalb nicht zu große Mengen auf Vorrat gekauft werden, sondern vielmehr eng kalkuliert und dann nach einer regelmäßigen Markt- und Preisanalyse neu berechnet werden sollte.

Bedienung des Premium-Segments

Die Zusatzangebote in einer Apotheke werden von den Kunden, welche initial eigentlich nur den Kauf von Basis-Produkten planen, häufig besonders geschätzt. Dies lässt sich auch an dem gegenüber den Vor-Corona-Zeiten grundlegend gesteigerten Bedarf an Hygiene- und Medizinprodukten ablesen. Apotheken sollten diesen Umstand unbedingt weitestgehend für sich nutzen, dabei aber nicht nur die bekannten und vielfach gekauften Produkte beachten, sondern vielmehr auch Artikel wie Vitamintabletten, Kräutermischungen und weitere Produkte dieser Art in den Fokus rücken – gerade, weil diese Produkte durch die persönliche Fachberatung in einer Apotheke besonders gut vermarktet werden können. Somit lässt sich auch über die eigentlich dem Massenmarkt angehörigen Produktsegmente der Zusatzbereich gut abdecken.

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