Fast alle Pharmagroßhändler planen derzeit Konditionenkürzungen. Gründe dafür sind der russische Angriff auf die Ukraine und die daraus resultierende Überreaktion des Marktes. Allerdings sind die Konditionen oftmals komplex und die Rechnungen nicht besonders übersichtlich. Aus diesem Grund hat sich ein eigener Markt für Beratungsunternehmen etabliert, welche die Apotheken bei der richtigen Auswahl eines Angebots unterstützen.

Krieg in der Ukraine führt zu erhöhten Spritpreisen

Aufgrund des Krieges in der Ukraine machen Pharmagroßhändler bei den Kürzungen ernst und geben die massiv gestiegenen Sprit- und Energiepreise an die Apotheken in Form von „Stoppgebühr“, einen „Energiekostenausgleich“ oder einen „Tourenkostenbeitrag“ weiter. Aber nicht nur gestiegene Spritpreise begründen die umfangreichen Sparprogramme der Großhändler: das Mindestlohngesetz, der steigende Anteil der Hochpreiser und die Umsetzung der GDP-Leitlinien machten die Anpassung der Geschäftsbeziehung in Form von Konditionenkürzungen unumgänglich.

Welche Konditionen sind bei der Genossenschaft Noweda betroffen?

  • Pauschaler oder prozentualer Mindestlohn- und Energiekostenausgleich
  • Anpassung des Handelsspannenausgleichs
  • Kürzung beim Skonto oder den OTC-Konditionen

Welche Konditionen sind bei Phoenix betroffen?

  • Anpassung des Handelsspannenausgleichs
  • Zusätzlichen Gebühren (Servicepauschale)
  • Energiekostenzuschlag

Apotheken und ihre Dienstleister drohen mit Anbieterwechsel

Auch weitere Großhändler wie Gehe/AHD, Kehr und Sanacorp geben die gestiegenen Energiekosten an die Apotheken weiter. Die Drohung eines Anbieterwechsels von Seiten der Apotheken wird unter diesen Voraussetzungen wohl nicht allzu viel ändern. Dennoch wechseln einige Apotheken ihren Anbieter, um ein Zeichen zu setzen, auch wenn sie anderenorts keine verbesserten Konditionen erhalten.  Denn Gebühren und Sonderzuschläge heißen zwar je nach Großhändler anders und variieren auch leicht in der Höhe, tauchen aber branchenweit und inhaltlich sehr vergleichbar auf.

Berater der Apotheken haben Hochkonjunktur

Von Großhandels-Außendienstlern über Ein-Mann-Betrieb bis hin zu großen Unternehmen mit mehreren hundert Apothekenkunden, auf Beraterseite herrscht aufgrund der Konditionenkürzungen Hochkonjunktur. Typische Leistungen der Berater stellen dabei die Rechnungskontrolle und das Aushandeln der Konditionen, aber auch Hilfe bei der OTC-Preisgestaltung oder der Apothekenübernahme dar.

Großhändler üben Kritik gegen Berater aus

Da gerade die Gegenangebote für größere Apothekenverbünde sich oft erstaunlich ähnlich seien, beklagen Großhändler, dass sich auf Seiten der Berater eine Art Kartell gebildet habe. Berater würden somit nur zusätzlich an der Apotheke verdienen und das partnerschaftliche Verhältnis zwischen Apotheken und Großhändlern stören.  

Berater wollen Bundeskartellamt einschalten

Von Beraterseite aus wird wiederum den Großhändlern eine trickreiche Rechnungslegung vorgeworfen, welche eine vertrauenswürdige Partnerschaft nicht unbedingt widerspiegelt. Einige Berater möchten gemeinsam das Bundeskartellamt einschalten, weil die Branche erneut in zeitlich engem Abstand sowie mit vergleichbaren Maßnahmen und Begründungen agiert. Jedoch konnte durch die Wettbewerbsaufsicht keine illegalen Absprachen in der jüngeren Vergangenheit im Marktgeschehen nachgewiesen werden.

Unsere Leistungen für Ihre Apotheke

  • Branchenspezialisierte Steuerberatung, Rechtsberatung und Wirtschaftsberatung
  • Beratung im Bereich Preisgestaltung
  • Verhandlungen mit dem Großhandel etc.
  • Unterstützung bei Apothekenübernahme

Steuerberatung für Apotheker

Folgende Leistungen bieten wir Ihnen dazu an: