Laut heutigem Stand sind bereits 77,4% der deutschen Bevölkerung vollständig geimpft, das geht aus aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts hervor. Um den Impfstatus abzufragen, hat der Gesetzgeber unterschiedliche Varianten zu schaffen: Ganz klassisch über den Impfpass in Papierform, über die CovPass oder Corona-Warn-App in digitaler Version oder, neu seit letztem Jahr, über die Immunkarte. Im heutigen Fachartikel berichten wir über Letztere, vereint sie den analogen gelben Impfpass und den digitalen Impfpass.
Im ersten Teil des Beitrags beantworten wir häufig gestellte Fragen zur Immunkarte für Bürgerinnen und Bürger, im zweiten Teil geht es dagegen um die Beantwortung häufig gestellter Fragen für Apothekerinnen und Apotheker.
FAQ für Bürgerinnen und Bürger
Es folgen häufig gestellte Fragen rund ums Thema Immunkarte für Bürgerinnen und Bürger.
1. Was ist die Immunkarte?
Bei der Immunkarte handelt es sich in erster Linie um einen Impfpass im Scheckkarten-Format. Auf seiner Rückseite ist der persönliche QR-Code der vollständigen Corona Schutzimpfung abgebildet. Dieser QR-Code ist derselbe wie derjenige in der CovPass- oder Corona-Warn-App. Damit lässt sich der QR Code auf der Immunkarte auch problemlos mit der offiziellen CovPassCheck-App auf Gültigkeit prüfen.
Die Immunkarte verbindet damit das analoge Impfbuch und den digitalen Impfpass, denn hiermit kann der Impfstatus ohne mobiles Endgerät, also Smartphone oder Tablet, überprüft werden.
2. Wie erhalten Bürgerinnen und Bürger die Immunkarte?
Um eine Immunkarte zu erhalten, muss ein offizieller BMG-QR-Code vorliegen. Das heißt, nur wer an einer offiziellen Impfstelle geimpft wurde und einen entsprechenden Nachweis sowie den QR-Code besitzt, kann sich eine Immunkarte ausstellen lassen. Überdies muss ein gültiger Personalausweis vorliegen. Ausgestellt wird die Immunkarte dann in einer der Partner Apotheken. Da die Immunkarte personalisiert und individuell produziert wird, dauert es bis zu 7 Werktage, bis diese beim künftigen Nutzer ankommt.
3. Wie funktioniert die Immunkarte?
Die Immunkarte zeigt den EU-weit gültigen Impf-QR-Code des Robert Koch Instituts, der bei Veranstaltungen, Reisen, Hotel- oder Restaurantbesuchen etc. über die CovPassCheck-App einfach eingescannt und überprüft werden kann. Somit muss kein Smartphone oder Impfbuch vorgelegt werden.
4. Was kostet die Immunkarte?
Die Immunkarte kostet 9,90€.
5. Können Immunkarten auch im Ausland erworben werden?
Nein. Die Immunkarte kann ausschließlich in Partner Apotheken mit Sitz in Deutschland erworben werden. Ebenso ist ein Versand ins Ausland zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich. Im Ausland Ansässige können jedoch bei einer Partner Apotheke in Deutschland eine Immunkarte bestellen und dann in dieser abholen.
6. Wird die Immunkarte international anerkannt?
Da der auf der Immunkarte abgebildete QR-Code dem offiziellen BMG-QR-Code entspricht, wird dieser in ganz Europa von allen öffentlichen Stellen anerkannt und akzeptiert. Bisher erkennen jedoch noch nicht sämtliche außereuropäischen Staaten das europäische Impfzertifikat an. Eine Liste findet sich auf der Webseite der Europäischen Kommission. Wir raten dazu, bei internationalen Reisen, die über die Europäische Union hinausgehen, stets den gelben Impfass der WHO mitzuführen.
7. Kann die Immunkarte verfallen?
Wie bereits eingangs erwähnt, befindet sich auf der Rückseite der Immunkarte der offizielle QR-Code des digitalen Impfasses des RKI bzw. des Bundesgesundheitsministeriums. Derzeit gilt als Gültigkeitsdauer für jene digitale Impfzertifikate ein Jahr nach der letzten Impfung. Damit hat nicht die Immunkarte an sich, sondern vielmehr der darauf abgedruckte QR-Code ein Verfalldatum bzw. Ablaufdatum.
FAQ für Apothekerinnen und Apotheker
Es folgen häufig gestellte Fragen rund ums Thema Immunkarte für Apothekerinnen und Apotheker.
1. Wie können Apotheken Partner der Immunkarte werden?
Um am Partnerschaftsprogramm teilzunehmen, müssen Apothekerinnen und Apotheker sich einfach auf der Webseite (www.immunkarte.de) registrieren und verifizieren. Im Anschluss wird eine Onboarding-Mail versendet. Apothekerinnen und Apotheker müssen dann die kostenlose Immunkarte Operator-App herunterladen und sich mit den in der Onboarding-Mail hinterlegten Anmeldedaten einloggen. Als nächstes sollte im Warenwirtschaftssystem der Artikel „Immunkarte: 9,90€“ angelegt werden, damit künftig erfasst werden kann, wann und wie oft eine Immunkarte in der Apotheke verkauft wird.
2. Was brauchen Apothekerinnen und Apotheker zum Ausstellen der Immunkarte?
Apotheken benötigen lediglich ein Smartphone oder Tablet, auf dem die bereits erwähnte Operator-App installiert werden sollte.
3. Wie bestelle ich als Apotheker die Immunkarte für meine Kunden?
Kundinnen und Kunden zahlen 9,90€ für den Erwerb der Immunkarte – diesen Betrag bezahlen sie direkt vor Ort in der Apotheke. Anschließend öffnet der Apotheker die Operator-App, weist den Kunden auf die Datenschutzinformationen hin (die eingewilligt werden müssen) und scannt den offiziellen BMG-QR-Code. In der Folge muss eine Lieferadresse angegeben und sämtliche Angaben überprüft werden.
4. Ist zum Ausstellen der Immunkarte eine Anbindung an die Telematikinfrastruktur notwendig?
Nein. Um Immunkarten auszustellen, ist lediglich ein mobiles Endgerät notwendig.
5. Erhalten Apotheker eine Vergütung für den Verkauf von Immunkarten?
Die Abrechnung der Immunkarte in der Apotheke erfolgt jeweils zu Beginn eines jeden Monats. Der Immunkarte Anbieter versendet zwei Dokumente: eine Gutschrift sowie eine Rechnung. Pro Karte gewährt der Anbieter eine Gutschrift von 3,57€ – effektiv bezahlen Apotheken demnach 6,33€ pro ausgestellert Immunkarte.
Fazit Immunkarte: Das sagen die Steuerberater für Apotheken
Wir von Steuerberater für Apotheken sind der Meinung, dass die Immunkarte durchaus Potenzial besitzt. Denn insbesondere was Akkulaufzeiten von Smartphones betrifft, kann eine anerkannte analoge Alternative punkten. Überdies eignet sich die Immunkarte besonders für Ältere, denen Handys und Smartphones ohnehin bereits Schwierigkeiten bereiten. Auch die Tatsache, dass die Immunkarte vom Zukunftspakt Apotheke unterstützt wird, zeigt, dass diese durchaus zukunftsfähig ist.