Die Einführung und der Umstieg auf das E-Rezept in Deutschland sind schon seit geraumer Zeit in aller Munde. Bei dem aktuellen Fortschritt der konkreten Implementierung herrscht allerdings nach wie vor viel Unklarheit und Unsicherheit. Die Gematik, welche als Betreiberunternehmen der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) und ihrer Infrastruktur in Deutschland auch für das nun kommende E-Rezept verantwortlich ist, möchte daher in Zukunft mehr Transparenz ermöglichen und offener über die Geschehnisse berichten.

Im Zuge dessen wurden nun auch die Qualitätskriterien, an welchen sich die Gematik während der aktuell laufenden E-Rezept-Testphase orientiert, veröffentlicht.

Welche Themen und Bereiche hierbei besonders genau beobachtet werden, wie die aktuelle Testphase des E-Rezeptes abläuft und was zukünftig für Arztpraxen und Apotheken besonders spannend wird, haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengefasst.

Was ist das E-Rezept?

Die grundlegende Vision, welche das Projekt E-Rezept in Deutschland antreibt, besteht in der Ersetzung der aktuellen rosafarbenen Rezeptscheine durch ein digitales, elektronisches Rezept. Nach der Verordnung eines Medikamentes durch die Ärzte sollen diese das entsprechende E-Rezept auf digitalem Wege ausstellen und an ihre Patienten übermitteln können, welche dieses dann im Anschluss in einer Apotheke einlösen oder aber das verordnete Medikament direkt online bestellen.

Nach einer langen Entwicklungsphase sollte das Konzept ursprünglich im Rahmen einer Testphase vom Juli bis Dezember 2021 in der Praxis getestet werden – dieses Vorhaben hatte allerdings eher mäßigen Erfolg, da nur 42 E-Rezepte in diesem Zeitraum erstellt und verarbeitet werden konnten. Dadurch musste auch der geplante Termin am 01. Januar 2022, ab welchem das E-Rezept für alle apothekenpflichtige Arzneimittel verpflichtend eingeführt werden sollte, auf vorerst unbekannte Dauer verschoben und die Testphase erneut verlängert werden.

Wie können Patienten das E-Rezept nutzen?

Sobald das E-Rezept verpflichtend eingeführt wird, sind von dieser Neuerung zunächst alle gesetzlich krankenversicherten Personen und alle Vertragsärzte betroffen. Es ist außerdem geplant, dass im Anschluss auch die privatversicherten Patienten in Deutschland von der neuen Möglichkeit des E-Rezepts Gebrauch machen können, allerdings bestehen für diese Einführung noch keine genaueren zeitlichen Angaben.

Patienten benötigen für das E-Rezept – entgegen der ersten Vermutung – nicht zwingend ein Smartphone, da Ärzte ihnen bei Verschreibung eines Medikaments einen sogenannten Rezeptcode ausstellen können, welcher ähnlich wie ein QR-Code funktioniert und die Zugangsdaten zu dem jeweiligen E-Rezept enthält. Auch mit diesem Rezeptcode, welcher bei Bedarf in Papierform gedruckt werden kann, erhalten Patienten wahlweise ihre benötigten Medikamente in der Apotheke, falls sie kein Smartphone nutzen.

Falls Patienten allerdings die Möglichkeit nutzen möchten, ihr E-Rezept direkt auf ihr Smartphone zu erhalten, müssen sie sich die zugehörige offizielle App der Gematik aus den gängigen App-Stores (Google Play, App-Gallery oder Apple App Store) herunterladen.

Die E-Rezept-App der Gematik

Die offizielle App der Gematik zum E-Rezept trägt den Namen „Das E-Rezept“ und kann bereits über den App-Store auf das Smartphone heruntergeladen werden. Patienten können sich im Anschluss wahlweise mit ihrer Gesundheitskarte in der App anmelden, um erweiterte Funktionalitäten nutzen zu können. Auch ohne eine solche Anmeldung können aber E-Rezepte digital übermittelt und in der Apotheke eingelöst werden. Außerdem kann über die App bei den nächstgelegenen Apotheken angefragt werden, ob das benötigte Medikament vorrätig ist, sowie das E-Rezept dort direkt online eingelöst werden. Falls die Apotheke einen Botendienst anbietet, können Patienten zusätzlich zwischen der persönlichen Abholung oder einer Zustellung auswählen. Auch die Bestellung der Medikamente bei einer Versandapotheke ist über die App der Gematik möglich, sogar ohne die Nutzung der App kann der Rezeptcode in Papierform einer Versandapotheke zugeschickt werden, welche diese Informationen dann intern verarbeitet.

Die Anmeldung in der App ermöglicht es Patienten, auf die Inhalte des ausgestellten E-Rezeptes zuzugreifen und beispielsweise Informationen zur Einnahme und Dosierung des verschriebenen Medikaments zu erhalten. Damit sich Patienten in der App anmelden können, muss ihre Gesundheitskarte über eine sogenannte NFC-Funktion verfügen, welche die „Kommunikation“ mit dem Smartphone ermöglicht, außerdem muss die zur Gesundheitskarte passende Geheim-PIN vorliegen. Falls dies nicht der Fall sein sollte, können Patienten die PIN oder eine aktuelle Gesundheitskarte einfach bei ihrer Krankenkasse anfordern.

Digitalisierung für Apotheker

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