Mit der Einführung des E-Rezepts im September wurde ein wichtiger Schritt in Richtung digitales Gesundheitssystem gegangen. Ebenso gibt das E-Health Gesetz und die in ihm vereinbarten Ziele wie die zügige Einführung und Nutzung weiterer medizinischer Anwendungen, die sukzessive Weiterentwicklung der Telematikinfrastruktur sowie die Förderung telemedizinischer Leistungen eine gute Richtung vor. Doch damit die Digitalisierung im Gesundheitswesen auch erfolgreich umgesetzt werden kann, müssen alle Beteiligten anpacken: Sowohl Krankenkassen, Krankenhäuser, Ärzte und selbstverständlich Apotheker. Gerade Letztere hinken, im Vergleich zu anderen Akteuren, stellenweise stark hinterher, was die Digitalisierung betrifft.

Im heutigen Beitrag informieren wir deshalb Apothekerinnen und Apotheker, was sie tun können, um dem Digitalisierungsrückstand aufzuholen und Schritt für Schritt das Level einer „Digitalen Apotheke“ zu erreichen.

Etablierte Digitalisierungsmaßnahmen in der Apotheke: Warenwirtschaft, Kommissionierer und Taxation

Auch in der Apotheke gibt es mittlerweile einen gewissen Standard, wenn es um digitale Abläufe und Prozesse geht. So in etwa der Einsatz von Warenwirtschaftssystemen, die es den Apothekerinnen und Apothekern möglich machen, nicht nur über ihre Händler ihre Verkäufe abzuwickeln, sondern auch einen Überblick über bestellte und vorrätige Präparate zu behalten. Wesentlicher Vorteil dieser Warenwirtschaftssysteme ist bspw. die Funktion einer automatischen Bestellung beim Unterschreiten einer Mindestmenge im Bestand. Denn so kann einfach Engpässen vorgebeugt und eine hohe Warenverfügbarkeit erzielt werden.

Sehr häufig nutzen Apotheken zusätzlich zum digitalen Warenwirtschaftssystem einen automatischen Kommissionierer, der angeforderte Medikamente per Klick direkt an den Verkaufstresen liefert. Das gestaltet den Arbeitsalltag am Tresen nicht nur schneller, sondern auch deutlich effizienter – und davon profitieren sowohl die Angestellten als auch die Kunden: Erstens entstehen geringere Wartezeiten, zweitens kann der Apotheker so stets in Kontakt mit dem Kunden bleiben.

Doch diese beiden digitalen Tools sind noch nicht alles, vielmehr gehören mittlerweile in größeren Apotheken auch Taxationsprogramme und -softwares zum Standard. Einige Anbieter von Warenwirtschaftssystemen haben derartige Funktionen bereits integriert. Mithilfe Taxationssoftwares können Apotheken aus dem Herstellungsprotokoll direkt taxieren und die Preise in die Kasse übernehmen. Des erspart erneut enorm Kosten und Mühen, worum es bei digitalen Prozessen primär geht.

Das Digitalisierungs-Plus: Digitale Rezeptsammelstelle, Click & Collect und E-Learning

Digitale Rezeptsammelstelle: Neben den oben genannten Digitalisierungsmaßnahmen gibt es jedoch zahlreiche weitere Möglichkeiten, die Apotheke zur „Digitalen Apotheke“ zu machen. So in etwa die digitale Rezeptsammelstelle. Hier können die Rezepte einfach in einen dafür vorgesehenen Automaten eingelesen werden, in der Folge wird das Rezept unmittelbar an die mit dem Automaten verknüpfte Apotheke. Im Idealfall kann das Medikament dann noch am selben Tag ausgeliefert werden. Da auch hier der Datenschutz oberste Priorität hat, speichert der Automat keine Daten, sondern fungiert lediglich als ‚Übermittler‘ zwischen Kunde und Apotheke. Manch ein Automat bietet auch die Möglichkeit, mit der Apotheke über Kamera und Mikrofon direkt in Kontakt zu treten.

Click & Collect: Mit der Corona-Pandemie erlebte das Konzept von Click & Collect einen neuen Aufschwung! Angefangen mit Click & Collect in Einrichtungshäusern, konnte fortan auch im Supermarkt oder Einzelhandel Ware vorbestellt und abgeholt werden – minimaler Aufwand für alle Beteiligten. Dieses Konzept fand zusehends auch Eingang in das Apothekenwesen: Immer mehr Apotheken bieten ihren Kunden mittlerweile die Möglichkeit, Medikamente online vorzubestellen und dann am Abhol-Terminal in der Apotheke abzuholen. Besonders nutzerfreundlich erweisen sich dabei mobile Bestellfunktionen, da ein Großteil der Kunden mit dem Smartphone im Netz unterwegs ist.

E-Learning für das Apothekenpersonal: Doch bei all den Digitalisierungsmaßnahmen darf auch das Apothekenpersonal nicht zu kurz kommen. Waren einst Fortbildungen und Schulungen außer Haus Gang und Gebe, genießen heutzutage online Seminare und E-Learning wachsende Beliebtheit – und das sowohl auf Seiten der Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer. Denn Schulungen außer Haus verursachen Reisekosten und Personalausfall, Webinare und Workshops auf E-Learning Plattformen können dagegen sehr flexibel, teilweise auch während den regulären Arbeitszeiten, absolviert werden. Anbieter wie bspw. PTAheute, apothekia oder apoversum bieten ein großes Angebot an digitalen Weiter- und Fortbildungen für das gesamte Apothekenpersonal.

Fazit

Die Steuerberater für Apotheken wissen um die Rolle digitaler Abläufe und Angebote in der Apotheke und empfehlen deshalb stets jeder Apothekerin und jedem Apotheker, sich rechtzeitig mit deren Implementierung zu befassen. Denn ohne die oben genannten Maßnahmen des Digitalisierungs-Plus, wird es eine Apotheke am Markt langfristig schwer haben. Womit Sie als Apothekeninhaberin oder -inhaber am besten starten? Das hängt dabei ganz von Ihrem gegenwärtigen Standard ab. Bei Fragen rund um die Digitalisierung in der Apotheke stehen wir Ihnen gerne jederzeit beratend zur Seite.

Steuerberatung für Apotheker

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