Gehaltscheck: Was verdient eigentlich ein Apotheker?

7 Faktoren, die die Höhe des Apothekergehalts bestimmen

• Bildungsabschluss
• Tarifvertrag
• Berufsjahre
• Unternehmensgröße
• Personalverantwortung
• Stadt/ Region
• Branche (Industrieapotheker etc.)

Bildungsabschluss

In der Regel beginnt man seine Laufbahn als Apotheker mit einem Studium der Pharmazie, das zwischen 8 und 9 Semester dauert und mit dem 2. Staatsexamen abschließt. Dann folgt ein praktisches Jahr und das dritte Staatsexamen. Abschließend wird die Approbation als Apotheker beantragt.

Angehende Apotheker im praktischen Jahr verdienen monatlich 929€ brutto. Bei Berufseinstieg erhalten sie bereits 3.463€ brutto monatlich.

Das Gehalt richtet sich außerdem nach der Anzahl an Berufsjahren und dem Tarifvertrag.

Bezahlung gemäß dem Tarifvertrag

Apotheker, die Teil der Apothekengewerkschaft ADEXA sind, werden gemäß einem Gehaltstarifvertrag bezahlt. Betroffen sind also all diejenigen Apotheker, die als Angestellte tätig sind. ADEXA und der Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) handeln immer wieder neue Tarifvereinbarungen miteinander aus. Der aktuelle Tarifvertrag ist bereits seit dem 1. September 2018 gültig. Da qualifizierte Apotheker derzeit auf dem Markt eher Mangelware sind, kann man davon ausgehen dass sich baldigst erneut Verhandlungen bezüglich der Bezahlung ankündigen werden. Der bisherige Tarifvertag gilt ohnehin nur für eine Laufzeit von 16 Monaten, endet also im Dezember 2019.

Auch wenn eine Vielzahl der Apotheker tariflich bezahlt werden, so ist es dennoch so, dass einige wenige Arbeitgeber ihre Mitarbeiter über das fixe Gehalt gemäß der Tarifvereinbarungen hinaus bezahlen.

Stadt/ Region

Im Städtevergleich mit Hamburg und München schneidet die Hauptstadt vergleichsweise schlecht ab. Im Schnitt verdient ein Apotheker in Berlin nämlich 52.500€ brutto, während er in Hamburg 57.000€ und in München sogar bis zu 62.000€ verdient. Auch Stuttgart schneidet im Vergleich relativ gut ab. Hier können Apotheker im Schnitt 60.500€ verdienen, Apothekenleiter sogar rund 64.800€. Verhältnismäßig wenig verdient ein Apotheker dagegen in Leipzig (46.500€ brutto).

Branche

In Pharmazieunternehmen und in Krankenhausapotheken verdienen Apotheker erfahrungsgemäß mehr als in herkömmlichen Einzelapotheken. Hier sind Einstiegsgehälter von 40.000-50.000€ (ohne Promotion) bzw. 50.000-65.000€ (mit Promotion) üblich. Apotheker im öffentlichen Dienst wie in etwa in Landes- und Bezirksbehörden, Berufsschulen, Apothekerkammern, Krankenkassen, Hochschulen etc. verdienen ebenfalls zwischen 50.000 und 65.000€ brutto jährlich. Apothekeninhaber verdienen dagegen in der Regel zwischen 3 und 15% vom Umsatz.

Pharmazeuten in der Industrie

• Forschende Industrie (ohne Promotion): 45.000-52.000€
• Forschende Industrie (mit Promotion): 55.000-64.500€
• Nicht-forschende Industrie (ohne Promotion): 42.500-46.500€
• Nicht-forschende Industrie (mit Promotion): 47.000-54.500€

Aufstiegschancen als Apotheker

Als Berufseinsteiger wird ein Apotheker in Vollzeit wie unsere Tabellen zeigen gemäß des ausgehandelten Tarifvertrags mit 3.463€ brutto im Monat vergütet. Nach einer gewissen Berufserfahrung steigen nicht nur das Gehalt, sondern auch die Aufstiegschancen. So eröffnet sich bspw. gegebenenfalls die Möglichkeit, zum Filialleiter aufzusteigen. Mit dem höheren Einkommen ist selbstverständlich auch ein höheres Maß an Verantwortung verbunden. Zudem werden unterschiedliche Fort- und Weiterbildungen angeboten, mithilfe derer sich Apotheker spezialisieren können. Dabei wird zwischen Spezialisierungsgebieten bzw. -bereichen unterschieden.

Spezialisierungsgebiete

• Allgemeinpharmazie
• klinische Pharmazie
• Arzneimittelinformation
• pharmazeutische Analytik
• pharmazeutische Technologie
• Toxikologie
• öffentliches Gesundheitswesen
• klinische Chemie

 

Spezialisierungsbereiche

• Ernährungsberatung
• Prävention
• Gesundheitsförderung
• Naturheilverfahren
• Homöopathie
• onkologische Pharmazie

Laut aktuellen Prognosen ist der Apothekerberuf einer der zukunftssichersten Branchen auf dem Markt. Dies hängt mitunter auch mit dem demografischen Wandel der deutschen Gesellschaft zusammen. 

Angehende Pharmazeutisch-technische Assistenten verdienen im Praktikum monatlich 708€ brutto.